Mittwoch 19. Mai 2010

Villa Garzoni:
Fahrt in das Nahe gelegene Collodi, „Geburtsort“ Pinocchios. Es erwartet Sie eine der schönsten Gartenanlagen Italiens, nicht umsonst gilt die Villa Garzoni als Ikone der italienischen Rokokokunst. Im 18. Jh. wurde die Gartenanlage in einem Atemzug mit Versailles und Schönbrunn genannt. Weiterfahrt nach Alto Pascio, einst wichtiger Pilgerort an der Via Francegina, dem Pilgerweg nach Rom. Unser Reiseleiter weiß Interessantes zu erzählen …

In Montecatini Terme ist dann Zeit für eine Fahrt nach Montecatini Alto. Genießen Sie den Charme dieses Stadtteils beim Flanieren. Es bietet sich ein herrlicher Ausblick!




 

Nach dem Frühstück verlassen wir um 9:00 das Hotel. Heute kann uns der Bus nicht direkt beim Hotel abholen denn es ist nicht gestattet mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Es gibt daher Punkte wo die Busse hinfahren können und dort die Leute den Bus besteigen können. Bis heute hat unser Fahrer eine Möglichkeit gefunden das zu umgehen, was ihn heute nicht gelungen ist. Cirka 5 Minuten Fußmarsch nach dem Frühstück sind nicht so schlimm, aber diese Regelung kommt uns doch irgendwie eigenartig vor.

Wir erreichen um 9:45 die Villa Garzoni in Collodi. Wir besichtigen den Garten und das Schmetterling Haus.



Die Villa Garzoni liegt in Collodi, Piazza della Vittoria 1.

Geschichte: Der Name des Ortes Collodi wird auf die alte Römerstraße, die Via Clodia hieß, zurückgeführt. Hier legten die Römer einen befestigten Platz an der den Namen Forum Claudii trug aus dem bald umgangssprachlich Clodi wurde, das dann zu Collodi abgewandelt wurde.
Die Familie Garzoni erwarb 1366 die bestehende Festung und baute sie zum Familiensitz aus. Die heutige Villa wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts, vermutlich vor 1622, unter Romano di Alessandro Garzoni errichtet. Der Architekt ist nicht bekannt. Eine Zeichnung aus dem Jahre 1633 zeigt die Villa allerdings noch ohne Garten. Dieser entstand etwa um 1650 und die Kaskaden und Wasserspiele wurden im 18. Jahrhundert hinzugefügt.
1959 erlosch die Linie der Garzoni und die Villa samt Garten ging an den Sieneser Grafen Giancarlo Gardi dell´Ardenghesca. Er ließ eine neue Umfahrungsstraße zum Ort anlegen, da der gesamte Verkehr bis dahin durch die Anlage geführt wurde. Heute ist die Villa und der Garten im Besitz der Familie Gardi und für das Publikum geöffnet.

Die Villa: ist ein viergeschossiger barocker Bau und somit die größte der lucchesischen Villen. Das Dach ziert ein Aussichtstürmchen, ein belvedere, mit einem wundervollen Blick über die gesamte Anlage. Durch die Hanglage führt der Eingangsbereich auf der Rückseite der Villa direkt ins piano nobile im ersten Stock. Die Fresken im Salon sowie die barocken Stuckgesimse stammen von Angelo Michele Colonna.

Der Garten: Bemerkenswert ist, dass die Hauptachse des Gartens nicht auf die Villa gerichtet ist, sondern seitlich davon verläuft. Die erste Anlage des Gartens geht wahrscheinlich auf Romano di Alessandro Garzoni selbst zurück und war 1652 vollendet.
Der Garten beginnt im flachen Bereich im französischen Stil mit einem parterre de broderie (Stickereiparterre) und zwei großen kreisförmigen Becken mit Fontänen. Dieser Teil wurde im 18. Jahrhundert von Ottaviano Diodati hinzugefügt. Daran schließt ein parterre à la´analoges (Englisches Parterre) an mit Rasenmuster und rahmenden, wellenförmig geschnittenen niederen Hecken. Dahinter das Wappen der Garzoni, aus farbigen Steinen gelegt.
Der Blickfang des Gartens ist jedoch die Treppe mit gegenläufigen Armen und von Balustraden gesäumt. In den Treppenabsätzen befinden sich Grotten und Nischen mit Statuen von Göttern aber auch einfacher Bauern. Oberhalb stürzt das Wasser über unzählige kleine Becken gleichsam wie an einer Kette den Hang herab. Den Ausgangspunkt auf der Anhöhe bildet eine Statue der 'Fama', des Ruhmes.



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Das Collodi Butterfly House ist ein wunderschönes selbsttragendes Gewächshaus aus Glas und Stein. Das Haus beherbergt einen üppigen Tropengarten mit etwa tausend Schmetterlingen aus der ganzen Welt. Im Haus können die Besucher, vor dem Besuch, eine audiovisuellen Vorlage, die das Tier- und Pflanzenreich zeigt, ansehen.
Eine didaktische Vorlage geht auch in der internen Strecke mit 10 riesigen Informationspanelen, zwei Insekthaufen und einen Ameisenhaufen weiter.
Die Anlage vereinigt die höchste Glastechnologie mit der Zauberei, Helligkeit, Leichtigkeit, die glasshouses und Schmetterlinge hervorrufen.
Innen kann der Besucher einen wunderschönen exotischen Garten, wo jeden Tag etwa tausend unter den schönsten Schmetterlingen aus den Amazonia oder Neutropisch-, Afrikanisch-tropisch- und indo-australiergebieten, balzen, sich von Blumen ernähren und fortpflanzen.
Eine reizende Welt, wo die Ethologie siegt, wo man alle Entwicklungsstadien (Ei, Raupe, Puppe und Schmetterling), die Unterschiede unter Tags- und Nachtschemtterlingen (Nachtfalter), die starke Färbungen, und die Tricks für Überleben, sehen kann.



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Wir verlassen die Villa um 11:15 und gehen durch das Dorf zurück zum Bus. Wir kommen an einem Andenkenladen vorbei wo es unter anderem Pinocchio Figuren in allen Größen und aus verschiedenen Materialien, vorallem Holz zu kaufen gibt.

Collodi
ist ein Bergdorf in der Toskana. Es ist ein Ortsteil von Pescia in der Provinz Pistoia, zwischen Lucca und Pistoia.

Pinocchio: Die Großeltern des Dichters und Verfassers der wunderbaren Geschichten Pinocchios, Carlo Lorenzini (geboren 1826 in Florenz), waren in der Villa Garzoni beschäftigt. Daher war der junge Lorenzini oft hier zu Besuch. In Erinnerung an diese glückliche Zeit legte er sich später auch den Pseudonym Collodi zu.



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Wir verlassen um 11:30 das Bergdorf Collodi und fahren vorbei an Altopascio, einer Gemeinde mit mehr als 15.000 Einwohnern die im Mittelalter ein berühmtes Hospital, an der Pilgerstraße Via Francigena, besaß. Um 12:30 erreichen wir über eine steile und schmale Bergstrasse mit dem Bus Montecatini Alto.

Montecatini Alto gehört zur italienischen Gemeinde Montecatini Terme in der Provinz Pistoia und liegt etwa 200 m oberhalb des Kurortes Montecatini Terme.
Das toskanische Bergdorf ist der ursprüngliche Siedlungskern und mit dem Hauptort durch eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen italienischen Standseilbahnen, Funicolare, verbunden.
Das Bergdorf erreicht man über eine sich den Berg hinaufwindende Straße oder einen fast parallel zur Standseilbahn verlaufenden Fußweg ab der Talstation der Funicolare ab Montecatini Terme.
Vom Bergdorf aus hat man einen Ausblick über die Talebene bis hin zum Monte di Pisano.

Das Wetter ist leider kalt, es regnet manchmal und es bläst ein starker Wind. Daher gehen wir gleich in ein Restaurant zum Mittagessen. Wir bekommen, wie immer wenn Massimo dabei ist ein hervorragendes Essen serviert. Nach dem Essen geht es rasch zurück zum Bus denn das Wetter ist nicht besser geworden. So fahren wir zurück in unser Hotel das wir gegen 15:30 erreichen.



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Es ist wie verhext, kaum sind wir im Hotel bessert sich das Wetter und wir beschließen zum Ausklang noch einen Spaziergang durch Montecatini Terme zu unternehmen.



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Das Abendessen wird um 19:30 serviert.
Es gibt Pasta toskanisch oder sardisch, Schweinsschlögel mit Brokkoli und Grundbirnen (Kartoffel) und als Abschluss eine Abschiedstorte.
Heute wird das Essen mit einer Abschiedszeremonie begonnen, der Schweineschlögel, mit brennenden Wunderkerzen verziert, wird in der Pfanne in den Speisesaal gebracht. Die Brandmelder wollen die Kerzen nicht und lösen mehrmals Alarm aus. Aber das stört den Ablauf nicht. Der Chef des Hauses hält eine kurze Ansprache, dann wird mit dem Essen begonnen.

Nach dem Essen verabschiedet sich auch Massimo, der uns zum Abschied im Hotel besucht hat.

Wir sind alle etwas traurig, denn ich glaube viele unserer Mitreisenden könnten sich vorstellen noch länger hier zu bleiben.