Samstag, 25. September 2010

Ostuni & Castellana & Alberobello
Am Morgen fahren wir nach Ostuni, das mit dem strahlenden Glanz seiner weißen Häuser mediterranes Flair verbreitet. Die berühmte Weiße Grotte von Castellana ist ein Naturwunder Italiens. Mittags erreichen wir Alberobello, wo über 1.000 Trullis zu bestaunen sind, kleine Steinhäuschen mit kegelförmiger Kragenkuppel. Noch ein kurzer Aufenthalt in Locorotondo beendet den heutigen Tag.



Die Strecke der Rundfahrt beträgt ca. 125 km. Auch heute gibt es auf der Strasse keine Probleme. Das Wetter ist regnerisch mit Regenschauern aber trotzdem warm (bis 23°)



Nach dem Frühstück verlassen wir unser Hotel um 8:00 und fahren nach Ostuni dem ersten Aufenthalt des heutigen Tages.

Ostuni
ist ein Ort mit mehr als 32.000 Einwohnern in der Provinz Brindisi der italienischen Region Apulien.
Der Ort liegt etwa acht Kilometer landeinwärts von der Küste der Adria. Der Ortskern liegt auf drei Hügeln mit Blick auf die Olivenhaine vor der Adriaküste auf einer durchschnittlichen Höhe von 223 Metern.
Die wichtigste Attraktion von Ostuni ist die hervorragend erhaltene Altstadt mit ihrem pittoresken Gewirr von Gassen und Stiegen zwischen den typischen weiß gekalkten Häusern. Das Zentrum der Altstadt bildet die Piazza della Libertà an der Grenze von Alt- und Neustadt. Dort befindet sich in einem ehemaligem Kloster das Rathaus der Stadt und die barocke Oronzo-Säule. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kathedrale der Stadt und die Barockkirche Santa Maria Maddalena. Sehenswert ist auch das Museo Civiltà Preclassica della Murgia Meridionale, welches mit einem Einblick in die präantike Landwirtschaft des westlichen Mittelmeeres aufwarten kann.



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Von Ostuni fahren wir im Regen nach Castellana Grotte, einer italienischen Stadt mit fast 20.000 Einwohnern. Hier besichtigen wir die Grotte di Castellana.

Grotte di Castellana
Die 40 km von Bari entfernten „Grotte di Castellana“ sind der bedeutendste Höhlenkomplex in Italien und sogar in Europa: diesen „Führungsanspruch“ erhalten die apulischen Grotten durch den Reichtum der Kristallkonkretionen sowie die beachtliche Ausdehnung und spektakuläre Größe ihrer natürlichen Galerien. Sie sind das Ergebnis der Erosionen eines antiken unterirdischen Flusses, der das Kalkgestein, aus dem die Murgia (typische Hügelformation in dieser Gegend) bei Bari besteht, über die Jahrhunderte hinaus untergraben und geformt hat. Entdeckt wurden sie 1938 vom Höhlenforscher Franco Anelli. Bis heute wurden ca. drei Kilometer unterirdischer Straßen entdeckt, die sich in zwei Strecken unterteilen, auf denen sich dem Besucher nach und nach herrliche Szenerien enthüllen: kolossale Stalagmiten und Stalagtiten, große vielfarbige und vielformige Höhlen, wie die „Grotta Bianca„ (weiße Grotte), die „Caverna dell’Altare„ (Altar-Höhle), die „Caverna della Cupola„ (Kuppel-Höhle) und der „Passaggio del Presepio„ (Krippen-Passage), auf der man einen Stalagmiten mit den Zügen der Maria bewundern kann, der deshalb „Madonnina delle Grotte„ genannt wurde. Nach der Entdeckung wurden die Höhlen zum Studienobjekt und ihr Wert als touristischer und didaktischer Anziehungspunkt hervorgehoben. Um den Komplex herum wurden Büros, ein Turm für die Aufzüge, Geschäfte, Bars, Restaurants und Hotels errichtet. Ein nach Franco Anelli benanntes speläologisches Museum unterstreicht die wissenschaftliche und didaktische Berufung des gesamten Komplexes weiter mit zahlreichen Aktivitäten und Events, dazu gehört auch die Veröffentlichung der Zeitschrift „Grotte e dintorni„.

Es gibt zwei verschiedene Führungen, eine ist etwa einen Kilometer lang, die andere etwa 2 Kilometer. Der Besuch beginnt immer in der Grave, einer Höhle mit einer Tiefe von 60 m einer Breite von 100 m und einer Höhe von 100 m. Der zweite Weg führt bis in die weiße Grotte, die Tropfsteine haben hier die Farbe von Alabaster. Der zweite Weg ist nur einer begrenzten Anzahl von Besuchern zugänglich, da die Höhle keine natürliche Lüftung hat.
Wir entscheiden uns für den längeren Weg und verlassen nach ca. 2 Stunden mit einem Aufzug in Schweiss gebadet (in der Grotte nahezu 100% Luftfeuchtigkeit) die Grotte. Das es regnet stört fast nicht, den mehr als nass kann ich nicht werden.



  Schematische Darstellung der Grotte, unsere Tour führt uns bis an das rechte Ende der Grotte


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Wir verlassen die Grotte und fahren nach Alberobello. Um in den Ort zu gelangen benutzen wir lokale Kleinbusse, da wir mit unseren Bus nich in den Ort fahren können. Bei leichtem Regen erreichen wir den Ort und gehen zuerst einmal Mittagessen in der Hoffnung das sich das Wetter bessert.

Alberobello
ist eine Stadt mit ca. 11.000 Einwohnern in der Provinz Bari.
Die Stadt ist vor allem durch ihre Kegelbauten (Trulli) (Einzahl Trullo) berühmt, die nach der Bauweise der Hirten in dieser Gegend gehäuft entstanden, weil sie nicht als richtige Häuser angesehen wurden und darum steuerfrei waren. In Alberobello bestehen ganze Stadtteile aus Trulli. Darum gehört der Ort heute zum UNESCO-Weltkulturerbe, hat aber durch den Touristenansturm viel von seinem ursprünglichen Reiz verloren.
Diese Trulli gibt es nicht nur in Alberobello selber, sondern auch schon im Umfeld, aber hier konzentrieren sie sich. Trulli sind zumeist runde, aber auch viereckige weiß gestrichenen Bauten mit sehr charakteristischen Kegeldächern aus Kalksteinplatten, die ohne jeden Mörtel aufeinander geschichtet sind. Diese Bauweise gleicht in gewisser Weise den urtümlichen Wohnbauten der Menschheit, die überall auf der Welt so ähnlich aussehen.
Es ist nicht eindeutig zu belegen, seit wann es in Apulien diese Trulli gibt. Jedenfalls gibt es einen besonderen Grund, warum diese Häuserform hier so verbreitet ist. Dafür zeichnet Girolamo II., Herzog von Acquaviva verantwortlich, der auf eine raffinierte Idee kam, um dem Kaiser kein Geld zahlen zu müssen. Es war zu Ende des 13. Jhs. auf kaiserliches Geheiß nämlich verboten, neue Ortschaften ohne Erlaubnis zu gründen, und diese Erlaubnis kostete Geld.
Nun siedelten sich aber um Alberobello herum immer mehr neue Siedler an. Girolamo machte ihnen allen zur Pflicht, bei der Bauweise dieser Trulli zu bleiben. Das tat er aus einem einfachen Grund: Diese Trulli-Gebäude waren ebenso schnell zu demontieren wie wieder aufzubauen. Und wenn sich eine kaiserliche Kontrollkommission ankündigte, dann wurden mal schnell die Dächer auseinandergenommen, um den Geldeintreibern zu demonstrieren, dass man diese armselige Ansammlung von halben Wänden ja wohl nicht als neue Siedlung bezeichnen könne. Und mithin musste keine Gebühr bezahlt werden. Der Erfolg dieser Maßnahme führte zu der Anordnung, in Alberobello überhaupt keinen Mörtel zu verwenden, und so wurde diese Bauform zur Tradition.



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Kurz nach 16:00 verlassen wir Alberobello und fahren nach Locorotondo um dort den Tag bei einem Glas Vino Bianco ausklingen zu lassen.
Das Wetter ist in der Zwischenzeit besser geworden, es hat aufgehört zu regnen.

Locorotondo
ist eine italienische Gemeinde mit 14.196 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2009) in der Provinz Bari, Region Apulien. Die Gemeinde liegt auf einer Höhe von 410 Metern und verfügt über eine Fläche von 47 km⊃2;. Zu Locorotondo gehören die Ortsteile San Marco Trito und Tagora.
Das Weinbaugebiet Locorotondo umfasst die namensgebende Gemeinde Locorotondo in der Provinz Bari, sowie die Gemeinde Cisternino und Teile der Gemeinde Fasano, beide in der Provinz Brindisi. Das Gebiet liegt an der Zona dei Trulli. Mit Trulli werden runde Steinhäuser bezeichnet.
Locorotondo verfügt seit dem 10. Juni 1969 über den Status einer Denominazione di origine controllata (kurz DOC). Der strohgelb bis grünliche Wein mit einem feinen Bouquet zählt zu den besten Apuliens. Er wird aus der autochthonen Rebsorte Verdeca (50–65 %), sowie Bianco d'Alessano (35–50 %) gekeltert. Als Nebensorten dürfen Bombino Bianco, Fiano und Malvasia Bianca Lunga (hier auch Malvasia Toscana genannt) (zusammen bis maximal 5 %) verwendet werden. Er wird auch als Spumante produziert. Der Wein hat einen Mindestalkoholgehalt von 11° und ist dem benachbarten DOC Martina Franca sehr ähnlich.
Etwa 2120 Winzer bearbeiten die 1638 Hektar zugelassenen Reblandes. Der gekelterte Wein reift rund sechs Monate beim Winzer und sollte jung getrunken werden.



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Bei der Rückfahrt in unser Hotel machen wir einen Fotohalt bei einer Olivenplantage, wo viele alte Ölbäume stehen.

Der Olivenbaum,
auch Echter Ölbaum genannt, ist ein mittelgroßer, im Alter oft knorriger Baum aus der Gattung der Ölbäume (Olea), die zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) gehört. Er wird seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. als Nutzpflanze kultiviert.
Die Olive ist eine mediterrane Steinfrucht. Sie ist wegen ihrer Bitterkeit roh nicht genießbar, aber nach mehrmaligem Einlegen in Wasser, bei dem die Bitterstoffe ausgeschwemmt werden, essbar. Echte Schwarze Oliven sind voll ausgereifte grüne (olivgrüne) Oliven. Oft werden jedoch grüne, mit Eisengluconat schwarz gefärbte Oliven verkauft.
90 % der Oliven werden zu Olivenöl gepresst.
Im Handel erhältlich sind Oliven vor allem in modifizierter Form. Üblich ist dabei die Füllung der grünen Olive (mit Paprika, Mandeln) sowie das Einlegen/Marinieren der ganzen oder entkernten Früchte.
In Öl eingelegte Oliven sind ohne weitere Konservierungsstoffe relativ lange haltbar und werden auch nicht von Schädlingen befallen, was zumindest zum Teil ihre große Bedeutung für die mediterrane Küche erklärt.
Der Olivenbaum zeigt, wie andere fruchtende Bäume auch, das Phänomen der Alternanz; sein Fruchtertrag schwankt also in zweijährigem Rhythmus.



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