Montag, 27. September 2010

Lecce & Gallipoli & Otranto:
Heute tauchen wir ein in die Welt des lecceser Barock, der sich durch den Überschwang der Formen und durch den sattgelben Sandstein auszeichnet. Weiter geht es nach Gallipoli, das seinem Namen kale polis, „schöne Stadt„, mehr als gerecht wird. Wir schließen diesen Tag mit der Besichtigung des wunderbaren Fußbodenmosaiks in der Kathedrale von Otranto ab, dem einzigen vollkommen erhaltenen seiner Art aus dem 12. Jh.



Die Strecke der Rundfahrt beträgt ca. 320 km. Auch heute gibt es auf der Strasse keine Probleme. Das Wetter ist heute wieder sonnig und warm (bis 26°)



Der Sonnenaufgang von unserem Balkon 



Nach dem Frühstück fahren wir nach Süden bis Lecce dem ersten Aufenthalt des heutigen Tages.

Lecce
ist eine Stadt auf der Halbinsel Salento in Apulien, Lecce ist auch die Hauptstadt der Provinz Lecce, und hat fast 95.000 Einwohner.
Im Umland von Lecce wird ein weicher Tuffstein abgebaut, der die rasche Ausbreitung des salentinischen Barocks möglich machte, dessen zahlreiche Bauwerke in der Stadtmitte zu bewundern sind. Wegen des der Stadt eigenen barocco leccese wurde sie auch schon das „Florenz des Rokoko„ oder „Florenz des Südens„ genannt. Eines der berühmtesten Beispiele des Barockstils von Lecce ist die Fassade der Basilika Santa Croce.

Die wohlhabende Stadt avancierte im 17. Jahrhundert zur Barockmetropole Süditaliens. Das historische Stadtzentrum fasziniert durch seinen einzigartigen Charme, in dem mehr als 30 Kirchen, ehemalige Abteien und unzählige Adelspaläste darauf warten, entdeckt zu werden.

Vom Busparkplatz gehen wir in die Altstadt von Lecce.
Um Lecce kennen zu lernen, beginnt man am besten mit einem Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt, in der Sie an jeder Ecke auf Zeugnisse der Glanzzeit der Stadt stossen - barocke Kirchen, Abteien, Paläste, einfache Häuser mit reich verzierten Balkonen...



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Die Basilika Santa Croce
Der Bau der Kirche wurde 1353 begonnen, aber der Förderer der Arbeiten, Gualtiero VI di Brienne starb drei Jahre später.

Das hatte zur Folge, dass die Bauarbeiten erst 1549, dank der Architekten Gabriele Riccardi, Giuseppe Zimbalo und Cesare Penna aus Lecce wieder aufgenommen wurden.
Man schloss die Arbeiten 150 Jahre später ab. Die außerordentliche Fassade im Stil des 16. Jhdts. im unteren, des 17. im oberen Teil, zusammen mit dem angrenzenden Kloster der Celestiner, ist eines der grandiosesten Beispiele barocker Baukunst in Apulien.



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Bei unseren weiteren Rundgang durch die Stadt kommen wir noch bei einigen Kirchen vorbei bis wir uns beim Bus treffen.



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Gallipoli
ist eine süditalienische Hafenstadt mit ca. 21.000 Einwohnern.

Die ehemalige griechische kalé polis, die „schöne Stadt“, liegt am Golf von Tarent. 266 v. Chr. wurde sie von den Römern erobert und heute ist sie ein bedeutendes Ferienziel. Die Ortschaft besteht aus zwei separaten Teilen: Die Altstadt mit ihren engen, verwinkelten Sträßchen liegt auf einer kleinen Insel und ist mit dem Festland über eine Brücke aus dem 17. Jh. verbunden. Der neuere, erst im 19. Jh. entstandene Stadtteil erhebt sich auf einem Vorgebirge hinter der Altstadt, die einige interessante Baudenkmäler aufzuweisen hat. Der im 16. Jh. restaurierte griechische Brunnen mit seinen klassischen Reliefs liegt vor dem Kastell, das man im 16. Jh. mit Baumaterial der früheren angevinischen Festung neu errichtet hatte.

In einer Trattoria, direkt am Strand gelegen, gehen wir zum Mittagessen. Wir verkosten hier eine Fischsuppe. Die berühmteste Variante isst man hier in Gallipoli, zuppa di pesce alla gallipolina. Neben kleinen Klippenfischen und Edelfisch gehören hier Krebsschwänze, Tintenfische und Miesmuscheln hinein - und ein ordentlicher Schuss Essig.



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Otranto
ist eine Hafenstadt mit mehr als 5.500 Einwohnern.

Die Stadt liegt am südlichen Ende der Ostküste Italiens auf der Halbinsel Salento, etwa 35 Kilometer südöstlich von Lecce. Die Meerenge, die der Stadt vorgelagert ist, wird als Straße von Otranto bezeichnet. Haupteinnahmequelle ist der sommerliche Tourismus sowie die Landwirtschaft. Der früher in der Umgebung blühende Menschen- und Zigarettenschmuggel hat erheblich an Bedeutung verloren; auch die sonst in Apulien häufig zu findenden Mafia-Familien treten nur noch selten öffentlich in Erscheinung.

Hauptanziehungspunkte der Stadt sind die Kathedrale mit den Mosaiken (1163-1165), die Festung Castello Aragonese sowie die kleine byzantinische Kirche San Pietro und das Hypogaeum von Torre Pinta.
Vor allem die von einer mächtigen Stadtmauer umschlossene Altstadt ist im Sommer eine Hauptattraktion; am Samstag Abend ist sie der Treffpunkt der gesamten Umgebung Otrantos



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Santa Annunziata
In der Kunstgeschichte ist Otranto berühmt wegen der Krypta und der Bodenmosaike seiner Kathedrale Santa Annunziata. Die Kirche wurde 1080 als lateinische Bischofskirche begonnen. Die Krypta ist für alle Krypten Apuliens vorbildlich geworden. Die Oberkirche wurde im 12. Jh. vollendet, spätestens 1163. In diesem Jahr begann Meister Pantaleone, ein apulischer Mönch, sein Bodenmosaik. Es ist nicht unbedingt das beste seiner Art in der Qualität der Darstellung, aber es ist das in seiner Gesamtheit am besten erhaltene.

Das Bodenmosaik bedeckt eine Fläche von 57 x 28 m, also 1596 m2. Es wird geschätzt, dass es aus insgesamt 10 Mio. Mosaiksteinen besteht. Pantaleone galt in seinem Heimatkloster San Nicola di Casole als jemand, der es versteht, die griechischen und nordischen Mythen zu deuten und ihren geheimnisvollen Beziehungen zu den christlichen Geschichten und Gleichnissen eine künstlerische Gestalt zu geben. Insgesamt sind in diesem Mosaik über 700 einzelne „Geschichten„ miteinander verwoben. Darunter ist eine Darstellung des König Artus, die vor der literarischen Überfremdung entstand.



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